Aktuelle Rechtsprechnung auf einen Blick!
Sorgfaltspflicht: Haftung bei Anfahren vom Straßenrand
| Das Amtsgericht (AG) Hanau hat entschieden: Wenn ein Unfall direkt beim Einbiegen von einem Parkplatz auf die Straße passiert und es keine Möglichkeit gibt, den genauen Verursacher zu ermitteln, wird das einbiegende Auto als Schuldiger angesehen. | Der Fahrer eines zuvor in einer Parkbucht am Straßenrand stehenden Fahrzeugs ist mit diesem in den Straßenverkehr […]
Medizinisch-psychologische Untersuchung: MPU nur bei wiederholten Verstößen im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss
| Wiederholte Verstöße im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss, die die Aufforderung rechtfertigen, eine MPU einzureichen, liegen nur vor, wenn der Betroffene in mindestens zwei vom äußeren Geschehensablauf her eigenständigen Lebenssachverhalten je eine oder mehrere solche Verstöße begangen hat. Das hat das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) entschieden. | Unfall und Unfallflucht Die Klägerin begehrt die Neuerteilung einer Fahrerlaubnis. Wegen […]
Schadenersatz: Ersatzfähigkeit der Kosten für die Verwahrung eines privat abgeschleppten KFZ
| Der Bundesgerichtshof (BGH) hat entschieden: Zu den erstattungsfähigen Kosten für die Entfernung eines unbefugt auf einem Privatgrundstück abgestellten Fahrzeugs gehören auch die Kosten, die im Zusammenhang mit der Verwahrung des Fahrzeugs im Anschluss an den Abschleppvorgang entstehen. | Das war geschehen Der Kläger ist Halter und Eigentümer eines Pkw, den er an seine Schwester verliehen […]
Dürfen rote Kennzeichen an zugelassenen Kraftfahrzeug angebracht werden?
I Ein Kraftfahrzeug, das mit einer amtlich ausgegebenen oder zugelassenen Kennzeichnung versehen ist, darf nicht mit einer anderen Kennzeichnung, wie eben einem solchen roten Kennzeichen, versehen werden. Wer dennoch dies missachtet, dem kann eine Geldstrafe oder sogar in Wiederholungsfälle eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr drohen. Entfernt der Verkäufer des Kraftfahrzeug also das amtlich […]
Schadensregulierung: Versicherungsnehmer muss bei Gutachtenauftrag auf Vorschäden hinweisen
| Der Versicherungsnehmer muss den Versicherer bei der Regulierung eines Kasko-Schadens auf ihm bekannte Vorschäden des versicherten Fahrzeugs hinweisen. Diese Obliegenheit besteht auch, wenn der Versicherungsnehmer selbst davon ausgeht, dass ein vollständig fachgerecht reparierter Vorschaden vorliegt. Das hat das Oberlandesgericht (OLG) Bremen entschieden. | Das OLG machte aber auch deutlich, dass diese Hinweispflicht nicht nur gegenüber […]
Verkehrsgefährdung: Mithaftung nach Unfall beim Überholen einer Fahrzeugkolonne
| Überholen darf nur, wer eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer vollständig ausschließen kann. Das ist beim Überholen einer Kolonne (hier hinter einem Traktor) oft nicht einfach. Wenn es in dieser Situation zum Unfall durch zwei ausscherende Fahrzeuge kommt, zahlen in der Regel beide Unfallbeteiligte, sagt das Landgericht (LG) Lübeck. | Staubildung auf Landstraße – Unfall beim Überholen […]
Führerscheinentzug: Folgen einer Trunkenheitsfahrt mit E-Scooter
| Das Oberlandesgericht (OLG) Braunschweig hat klargestellt: Die Fahrt mit einem E-Scooter im Zustand der absoluten Fahruntüchtigkeit führt regelmäßig zu einer Entziehung der Fahrerlaubnis. | Amtsgericht war noch milde gestimmt Der Angeklagte befuhr in Göttingen in alkoholisiertem Zustand eine Straße mit einem E-Scooter. Bei einer Kontrolle stellten die Polizeibeamten einen Blutalkoholwert von 1,83 Promille fest. Das […]
Arbeitsvertrag: Arbeit auf Abruf – Umfang der wöchentlichen Arbeitszeit
| Vereinbaren Arbeitgeber und Arbeitnehmer Arbeit auf Abruf, legen aber die Dauer der wöchentlichen Arbeitszeit nicht fest, gilt grundsätzlich nach dem Teilzeit- und Befristungsgesetz (hier: § 12 Abs. 1 S. 3 TzBfG) eine Arbeitszeit von 20 Stunden wöchentlich als vereinbart. Eine Abweichung davon kann im Wege der ergänzenden Vertragsauslegung nur angenommen werden, wenn die gesetzliche Regelung […]
Beweismittel: Polizei darf Halter nicht ohne Belehrung befragen
| Kleine formale Fehler können eine große Wirkung haben. Das wurde nun wieder einmal durch eine Entscheidung des Landgerichts (LG) Nürnberg-Fürth bestätigt. Im Kern ging es darum, ob bei einer nicht genügenden Belehrung ein Beweisverwertungsverbot hinsichtlich der vom Betroffenen/Beschuldigten gemachten Angaben besteht – vor allem, wenn der Halter eines Kraftfahrzeugs befragt wird. | Das LG: Der […]